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Um 1330 riefen die Kärntner Grafen von Ortenburg deutschsprachige Bauern aus Kärnten und Osttirol in ihre Herrschaft Gottschee im heutigen südlichen Slowenien, nahe der Grenze zu Kroatien. Die Siedler rodeten Wald und waren in der Land- und Forstwirtschaft sowie besonders als Kleinhändler tätig. Zentrum der Region war die gleichnamige Kleinstadt Gottschee (heute: Kocevje). Der Landstrich blieb bis 1941 eine deutsche Sprachinsel im slowenischen Siedlungsgebiet. Politisch gehörte er bis 1918 zum Herzogtum Krain, also zum Herrschaftsbereich der Habsburger und seit 1867 zum österreichischen Teil der Donaumonarchie. Nach deren Zerfall 1918 wurde die Gottschee Teil Jugoslawiens.
Im Mittelalter bestanden 178 Ortschaften mit 123 Kirchen. Mitte des 19. Jahrhunderts erreichte die Region mit 28.000 katholischen Deutschen ihre höchste Einwohnerzahl. Diese ging anschließend durch armutsbedingte Emigration in die USA stark zurück. Da eine positive wirtschaftliche Entwicklung weiterhin ausblieb, waren bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts viele Dörfer entvölkert.